Gedanken zum Drittletzten Sonntag des Kirchenjahres

Thu, 05 Nov 2020 12:43:04 +0000 von Torsten Kahle

„Nun seid endlich ruhig und vertragt euch!“

Sie schaut völlig genervt von ihrem Laptop auf, an dem sie im Homeoffice die Jahresabrechnung erstellt. Mit bösen Blicken schaut sie ihre Kinder an, die einfach nicht aufhören wollen, sich zu streiten. 

Und wirklich ist dann einen Moment lang Ruhe. Doch nur einen Moment lang.

 

Auf Drängen des Außenministers eines fremden Staates ruhen die Waffen endlich. Seit Jahren. Viel Blut wurde bis dahin auf beiden Seiten vergossen. Es scheint einen Weg zum Frieden zu geben. Bis eines Nachts erneut eine Rakete ihr Ziel findet und Unschuldige in den Tod reißt. Am Morgen darauf gehen die Kämpfe weiter, als wäre nichts gewesen.

Frieden kann nie von außen geschlossen werden, wenn er nachhaltig sein soll. Frieden kann nur funktionieren, wenn Feinde aufeinander zugehen. Wenn Zerstrittene sich die Hand reichen. Wenn der Wunsch nach Leben und Schutz größer ist als der nach Tod, Vergeltung, und Verderben.

Doch dann ist dieser Friede von Gott, denn Gott gibt ihn. Wer diesen Frieden sucht, ist ein Kind Gottes.

So formuliert es auch Jesus, wenn er sagt:

Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen. (Evangelium nach Matthäus, Kapitel 5, Vers 9)

 
1. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,
 sei mit uns auf unsern Wegen.
 Sei Quelle und Brot in Wüstennot,
 sei um uns mit deinem Segen,
 sei Quelle und Brot in Wüstennot,
 sei um uns mit deinem Segen.
 
 2. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,
 sei mit uns in allem Leiden.
 Voll Wärme und Licht im Angesicht,
 sei nahe in schweren Zeiten,
 voll Wärme und Licht im Angesicht,
 sei nahe in schweren Zeiten.
 
 3. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,
 sei mit uns vor allem Bösen.
 Sei Hilfe, sei Kraft, die Frieden schafft,
 sei in uns, uns zu erlösen,
 sei Hilfe, sei Kraft, die Frieden schafft,
 sei in uns, uns zu erlösen.
 
 4. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,
 sei mit uns durch deinen Segen.
 Dein Heiliger Geist, der Leben verheißt,
 sei um uns auf unsern Wegen,
 dein Heiliger Geist, der Leben verheißt,
 sei um uns auf unsern Wegen.
 
 Text: Eugen Eckert (1985) 1987
 Melodie: Anders Ruuth (um 1968) 1984 »La paz del señor«
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