Gedanken zum Sonntag Exaudi

Wed, 20 May 2020 16:12:25 +0000 von Torsten Kahle

Vor einigen Tagen feierten wir Christi Himmelfahrt und haben uns daran erinnert, wie Jesus Christus nach seinem Wirken unter uns Menschen aufgefahren ist in das Reich der Herrlichkeit Gottes.

Heute, am Sonntag „Exaudi“, denken wir daran, dass unser Herr und Heiland nun aber nicht weg, sondern im Wirken des Heiligen Geistes immer mitten unter uns ist und uns hört, wenn wir ihn anrufen. Daher „exaudi“ – höre mich (wenn ich zu dir rufe; Psalm 27,7)!

Der Sonntag Exaudi, der Sonntag zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten, erinnert uns also an Jesu Versprechen, den Heiligen Geist zu uns zu senden und an unsere Hoffnung und Gewissheit, durch dessen Wirkung zu Jesus zu gehören und ein Teil von ihm zu bleiben. 

Das drückt auch der Wochenspruch für die Woche vor Pfingsten aus, der mit dem Sonntag Exaudi beginnt:

Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen. (Joh 12,32)

Das Evangelium für diesen Sonntag steht ein paar Kapitel weiter,  im 16. Kapitel des Johannesevangeliums:

Jetzt aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat; und niemand von euch fragt mich: Wo gehst du hin?

Doch weil ich dies zu euch geredet habe, ist euer Herz voll Trauer.
Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich weggehe. Denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Tröster nicht zu euch. Wenn ich aber gehe, werde ich ihn zu euch senden.
Und wenn er kommt, wird er der Welt die Augen auftun über die Sünde und über die Gerechtigkeit und über das Gericht;
über die Sünde: dass sie nicht an mich glauben;
über die Gerechtigkeit: dass ich zum Vater gehe und ihr mich hinfort nicht seht;
über das Gericht: dass der Fürst dieser Welt gerichtet ist.
Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen.

Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in aller Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selber reden; sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.
Er wird mich verherrlichen; denn von dem Meinen wird er's nehmen und euch verkündigen.
Alles, was der Vater hat, das ist mein. Darum habe ich gesagt: Er nimmt es von dem Meinen und wird es euch verkündigen.
 

Der Auferstandene verspricht, uns Menschen nicht allein auf der Erde zurück zu lassen, sondern uns als Tröster den Heiligen Geist zu schicken. Martin Luther erklärt in einer Predigt zu Exaudi Jesu Handeln, indem er erklärt, was Jesus sich dabei gedacht haben mag:

Ich weiß, wie es euch gehen wird, daß ihr bei euch selbst wenig, und in der Welt gar keinen Trost finden werdet. In solch einer Not will ich euch nicht stecken lassen, will euch nicht so in den Schlamm hineinführen, daß ihr darin ersaufen sollt; sondern wenn kein Trost mehr in der Welt ist, und ihr ganz erschrocken und blöde seid, dann will ich euch den Heiligen Geist schicken, der ein Tröster ist, und soll euch im Herzen zusprechen, daß ihr nicht verzagen, und euch an das halten sollt, was ich euch zuvor gesagt habe.

Bleiben Sie, bleibt erfüllt von dem Heiligen Geist!

Ihr/Euer Pastor Torsten Kahle
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