Gedanken zum Sonntag Rogate

Wed, 13 May 2020 10:30:49 +0000 von Torsten Kahle

© Rauhes Haus
Die Kraft des Gebets
 
Der heutige Sonntag heißt „Rogate“ – Betet! oder Bittet!
Viele machen mit dem Beten für sich unangenehme Erfahrungen: Das, worum ich im Gebet Gott bitte, trifft nicht ein. Das ist besonders dann schlimm, wenn wir um das Überleben eines geliebten Menschen bitten.
Manche beten auch deshalb nicht mehr, weil sie das Gefühl haben, mit sich selbst zu sprechen. Das ist aber im Grunde nicht ganz verkehrt. Jesus lehrt uns mit den Worten des Vaterunser zu Gott zu beten – und in den Worten dieses Gebets kann jede und jeder das vor Gott bringen, was ihr, was ihm auf dem Herzen liegt.
Wir können uns im Gebet also ganz auf unser persönliches Miteinander mit Gott konzentrieren. Aus dieser Konzentration können wir dann alle – jede und jeder für sich – die Kraft schöpfen, die wir brauchen.
In dem Buch „Widerstand und Ergebung“, mit dem viele Texte veröffentlicht wurden, die Dietrich Bonhoeffer in seiner Haft im Konzentrationslager schrieb, können wir folgende Gedanken des Theologen und Pastors lesen:
 
Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will,
wie wir brauchen.
Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst,
sondern allein auf ihn verlassen.
 
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Euch allen, liebe Leserinnen und Leser, heute, am Sonntag Rogate, die Erfahrung, sich mit dem eigenen Gebet nicht allein zu fühlen. Die Erfahrung, Gott zu begegnen.
Ihr/Euer Pastor Torsten Kahle
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