Gedanken zum Sonntag Trinitatis

Fri, 05 Jun 2020 13:16:55 +0000 von Torsten Kahle

© Evangelische Kirche in Baden
Von Gott dem Vater gesegnet – durch Gott, den Sohn – mit der Kraft Gottes, des Heiligen Geistes

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen! (2Kor 13,13)

Mit diesem Gruß grüßt der Apostel Paulus am Ende seines zweiten Briefes an die Gemeinde die Korinther.

Am Sonntag Trinitatis sind diese Worte der Wochenspruch für die Woche, die heute beginnt.

In der Geschichte führte die Vorstellung von Gott, dem Vater, dem Sohn, und dem Heiligen Geist zu Missverständnissen und kriegerischen Auseinandersetzungen, die noch bis heute andauern.

Christinnen und Christen beanspruchten und beanspruchen in manchen Kreisen auch heute noch für sich exklusiv den einzig wahren Weg zu Gott, der ihnen mit dem Glauben an Jesus Christus mittels der Kraft des Heiligen Geistes offenbart ist.

Manche Juden sehen bis heute in dem christlichen Sohn Gottes eine gotteslästerliche Verunglimpfung des Glaubens an den endzeitlichen Erlöser der Welt.

Manche Muslime vermuten bis heute hinter der christlichen Lehre von der Trinität – der „Dreifaltigkeit“ Gottes das christliche Anbeten verschiedener Götter.

 
Die christliche Lehre von den „drei Gestalten“ Gottes, die wir auch im Apostolischen Glaubensbekenntnis in jedem Gottesdienst bekennen, will uns eine Zusage und zugleich eine Hilfe sein.

Die Zusage Gottes an uns ist: „Ich bin mit meiner Liebe und Vergebung immer bei Euch und nehme Euch an.“

Damit wir Menschen, die wir in dieser Welt leben, belastet mit irdischen Sorgen, gehemmt und gebremst von irdischen Zweifeln und Ängsten, trotzdem Gott erkennen und vertrauen können, wurde Gott Mensch – einer von uns. Er durchlebte und durchlitt dabei wie wir menschliche Stunden der Freundschaft, der Annahme, und der Geborgenheit. Aber auch menschliche Sorgen und Nöte der Einsamkeit, der Verzweiflung, des Verrats, und der Qualen. Davon zeugen die Evangelien.

Damit wir den Zusammenhang erkennen können, Gott als unseren Gott und Retter erkennen können, schickte Gott schließlich den Heiligen Geist zu uns. Die Kraft, die seit Jahrhunderten die Kirche zusammenhält und im Glauben an Jesus Christus als den Herrn und Heiland zu Gott finden lässt. Die Kraft, die Menschen von Gottes Liebe reden lässt und immer wieder Menschen für Gott begeistert.

 Für mich ist die christliche Lehre von der Dreieinigkeit Gottes so eine Hilfe für uns Christen selbst. Damit wir Gott verstehen und erfahren können. Gleichzeitig ist sie eine Hilfe, andere zu verstehen: Gott begegnet allen Menschen so und in derjenigen Offenbarung, in der wir ihn am besten verstehen. Gott trennt die Menschen nicht, er will ihnen allen nah sein. Damit wir uns nah sein können.

 
In diesem Sinne einen schönen Sonntag und eine gesegnete Woche!

 
Ihr/Euer Pastor Torsten Kahle
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