Gedanken zum Volkstrauertag

Wed, 11 Nov 2020 10:27:35 +0000 von Torsten Kahle

Heute ist Volkstrauertag. Unser Volk trauert. Wir denken an die Menschen, die in den Kriegen des 20. Jahrhunderts sterben mussten. Die Namen zahlloser Soldaten, die im Gefecht gefallen sind, sind überall im Land eingraviert auf steinerne oder hölzerne Tafeln. Diesen Männern zur Ehre und zur Erinnerung an die grausamen Umstände, unter denen sie zu Tode kamen, finden am Volkstrauertag Versammlungen an diesen Tafeln statt, bei denen auch Vertreter aus Politik und Kirche anwesend sind. Diese Rituale sind wichtig. Sie sind zum einen ein Akt der Trauerbewältigung für diejenigen, die selbst einen lieben Menschen im Krieg verloren haben. Sie sind zum anderen ein mahnender Aufruf an alle, die im 21. Jahrhundert leben, die eigene Volkszugehörigkeit nicht über andere zu stellen, andere Völker gar zu bekriegen.

Sie sind aber gleichzeitig auch eine mahnende Erinnerung an 6 Millionen Menschen, die nicht auf Schlachtfeldern den Tod gefunden haben, sondern in Gaskammern und anderen Hinrichtungsstätten. Deren Namen stehen nicht auf den Steintafeln. Sie blinken aber in Leuchtschrift über den rechtsradikalen Anschlägen der letzten Monate, über Aufmärschen von PEGIDA und Reichbürgern, über Parteitagen selbsternannter Beschützer-Parteien für die Werte und die Kultur des deutschen Volkes.

In diesem Jahr sind weitere Namen hinzugekommen. Über 11.400 Menschen wurden in unserem Land von einem Feind getötet, der sich hinter vergrößernden Linsen von Mikroskopen versteckt hält: COVID 19.

Schon allein, dass so viele Menschen dem Virus zum Opfer gefallen sind, ist schrecklich. Noch schrecklicher finde ich es aber, dass es auch hier Zeitgenossen gibt, die wegsehen oder leugnen.

Lassen Sie uns auch dieses Jahr hinsehen und die Wahrheit sagen. Auch, wenn wir uns zurzeit nicht an den Tafeln der Namen treffen können.


Wach auf, wach auf, du deutsches Land (Evangelisches Gesangbuch Nr. 145)



1) Wach auf, wach auf, du deutsches Land!
 Du hast genug geschlafen.
 Bedenk, was Gott an dich gewandt,
 wozu er dich erschaffen.
 Bedenk, was Gott dir hat gesandt
 und dir vertraut sein höchstes Pfand,
 drum magst du wohl aufwachen.

2) Gott hat dir Christus, seinen Sohn,
 die Wahrheit und das Leben,
 sein liebes Evangelium
 aus lauter Gnad gegeben;
 denn Christus ist allein der Mann,
 der für der Welt Sünd g’nug getan,
 kein Werk hilft sonst daneben.

3) Für solche Gnad und Güte groß
 sollst du dem Herren danken,
 nicht laufen aus seim Gnadenschoß,
 von seinem Wort nicht wanken,
 dich halten, wie sein Wort dich lehrt,
 dadurch wird Gottes Reich gemehrt,
 geholfen auch den Kranken.

4) Du solltest bringen gute Frucht,
 so du recht gläubig wärest,
 in Lieb und Treu, in Buß und Zucht,
 wie du solchs selbst begehrest,
 in Gottes Furcht dich halten fein
 und suchen Gottes Ehr allein,
 dass du niemand beschwerest.

5) Die Wahrheit wird jetzt unterdrückt,
 will niemand Wahrheit hören;
 die Lüge wird gar fein geschmückt,
 man hilft ihr oft mit Schwören;
 dadurch wird Gottes Wort veracht’,
 die Wahrheit höhnisch auch verlacht,
 die Lüge tut man ehren.

6) Gott warnet täglich für und für,
 das zeugen seine Zeichen,
 denn Gottes Straf ist vor der Tür,
 o Land, (Deutschland,) lass dich erweichen,
 tu rechte Buße in der Zeit,
 weil Gott dir noch sein Gnad anbeut
 und tut sein Hand dir reichen.

7) Das helfe Gott uns allen gleich,
 dass wir von Sünden lassen,
 und führe uns zu seinem Reich,
 dass wir das Unrecht hassen.
 Herr Jesu Christe, hilf uns nun
 und gib uns deinen Geist dazu,
 dass wir dein Warnung fassen.
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