Schon bei den Kindern ist es so: Die Kindergeburtstage, zu denen eingeladen wird, überbieten sich gegenseitig mit bunten Events und besonderer Action.
Für unsere Jugendlichen ist nur interessant, wo viel passiert, bunte Feuerwerke abgebrannt werden, es ganz anders ist als gewöhnlich.
In der Welt der Erwachsenen herrschen Alltagsstress, viele Verpflichtungen. Wir müssen immer besser, immer bedeutender sein. Wer auf der Arbeit, beim Studium, im Freundeskreis nicht auf der aktuellen Welle mitschwimmt, hängt schnell hinterher.
Wer alt geworden ist und mit der schnelllebigen, modernen Welt nicht mitkommt, ist schnell vergessen.
Jesus hat nach der Überlieferung gerade die eingeladen, zu ihm zu kommen, die gerade nicht besonders angesehen, hervorragend oder außergewöhnlich beeindruckend waren: Menschen, die in der Gesellschaft ganz unten waren. Menschen, die oft nicht weiterwussten und verzweifelten. Menschen, die Not litten – körperlich, seelisch, und gesellschaftlich. Gerade zu ihnen sagt er die Worte, die uns im Matthäusevangelium im elften Kapitel, Vers 28 überliefert sind:
Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. (Mt 11,28)
Diese Worte Jesu laden uns alle heute, am 2. Sonntag nach Trinitatis, ein, mit unseren Sorgen und Ängsten zu ihm zu kommen. Ihm alles anzuvertrauen, was uns quält, was uns zurückzieht, was uns daran hindert, zufrieden sein zu können.
Dabei verspricht er uns: „Ich will euch erquicken.“ Wir müssen uns nur einmal Zeit für ihn nehmen – im Gebet, im Lesen und Hören seiner Worte, im Durchbrechen unseres Alltags, der mühselig ist und uns mit Dingen belädt, die uns runterziehen. All das können wir, wenn wir zu ihm kommen – heute wieder und jeden Sonntag, der jede Woche unseren Alltag durchbricht.
Von dieser Gewissheit beseelt können wir in das Gebet für diese Woche einstimmen:
Jesus, du Quelle der Weisheit,
du rufst alle Mühseligen und Beladenen.
Erfrische auch uns durch den Strom deiner Kraft und deiner Liebe,
die von dir ausgehen alle Zeit. AMEN.